04.03.2022  

Reden gegen die Ohnmacht

 

MdB Sandra Detzer stellt sich den Sorgen und Zweifeln der Bürgerinnen und Bürger zum Krieg in der Ukraine  

Am achten Tag des Krieges in der Ukraine wollte eine Schülerin ihren Sorgen Luft machen. „Ich bin 15 Jahre alt und habe noch keinen Krieg erlebt“, berichtete sie in einer Videokonferenz am Donnerstagabend mit der grünen Bundestagsabgeordneten für Ludwigsburg, Sandra Detzer. Jetzt wollte die Schülerin von Detzer wissen, wie groß die Kriegsgefahr in Deutschland ist. „Ich bin nicht 15, aber habe auch noch keinen Krieg erlebt. Die Situation macht Angst“, bekannte die 41-jährige Politikerin. Und hob die Bedeutung dessen hervor, was nun auf dem Spiel steht: „Dass wir beide keinen Krieg erlebt haben, hängt an unserer internationalen Friedensordnung, an der EU und den Vereinten Nationen. Diese Friedensordnung gilt es nun zu erhalten und zu verteidigen“, sagte Detzer. Für die Zukunft wollte sie keineswegs schwarz malen: „Wir haben als Deutschland zusammen mit unseren europäischen Partnern wirksame Sanktionen verhängt. Ich bin überzeugt, dass unsere Antwort auf den Angriffskrieg stark genug ist, um Putin abzuschrecken.“  

Es ging bei diesem Austausch zwischen Jung und Alt, zu dem Detzer im Nachgang an die Friedenskundgebung auf dem Ludwigsburger Markplatz am letzten Samstag geladen hatte, um ein „Reden gegen die Ohnmacht, die der Krieg bei uns auslöst“ (Detzer). Vor allem die jüngeren Teilnehmer sprachen unverblümt von ihrer Angst vor einem Atomkrieg. „Wie sicher sind wir in Deutschland?“ fragte eine 19jährige Studentin. „Angst ist ein schlechter Ratgeber. Unser Leben ist auch zu anderen Zeiten nicht sicher“, gab ein erfahrener ehemaliger Feuerwehrmann zurück. Detzer gab dennoch zu bedenken, dass sich die Friedensdividende nach dem Ende des Kalten Krieges gerade in Luft aufzulösen scheine. „Wir werden in Zukunft wieder mehr in unsere Sicherheit investieren müssen, von der Krisenprävention bis hin zu Militärausgaben. Denn schon jetzt ist klar: Der Angriff Putins auf die Ukraine hat die Welt unsicherer gemacht.“  

Im Anschluss zeigte sich die Abgeordnete bewegt von dem Gespräch: „Vor allem die Jungen wollen von der Politik jetzt ganz viel wissen. Hier haben wir Politikerinnen und Politiker eine wichtige Aufgabe, Informationen zu übermitteln, falschen Nachrichten entgegenzutreten und uns den Ängsten der Leute direkt stellen“, sagte Detzer. Deswegen soll es weitere Bürgergespräche und Diskussionsveranstaltungen zum Ukraine-Krieg in Ludwigsburg geben.  

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